Maritime Starqualitäten: Gesichtspflege aus Algen

Vergessen Sie die Oscars und die CFDA Fashion Awards. Ab sofort zählen ganz andere Qualitäten, das meinen zumindest die Wissenschaftler vom Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven. Sie haben die Alge „Melosira arctica“ zu ihrem persönlichen Star gekürt. Das zarte Unterwasserpflänzchen ist eine der wichtigsten Spezies des Arktischen Ozeans. An ihr wollen die Forscher die Auswirkungen des Klimawandels studieren. „Noch kann keiner voraussehen, ob Melosira Opfer oder Profiteur des schmelzenden Meereises werden wird, und noch weiß keiner, warum sie die produktivste Alge in dieser lebensfeindlichen Welt ist“, sagt der Biologe und Algenforscher Dr. Klaus Valentin.

Klingt nach botanischem Fachchinesisch, dennoch wird schnell klar, warum die Forscher etwas fasziniert, was wir sonst nur mit sumpfigen Tümpeln verbinden. Algen sind unter den Meeresbewohnern nämlich ebenso unverwüstlich wie Kiss und die Stones in der Rockmusik. Die grünen, roten, braunen und goldfarben Pflanzen sind so anpassungsfähig, dass ihnen selbst schwierigste Lebensbedingungen bloss ein „no problem“ entlocken. Sie tolerieren Salz- und Süßwasser, können auf Steinen, in heißen Quellen und sogar im arktischen Eis überleben. Eine Alge kann wenige Mikrometer klein sein (die Melosira misst genau 30 Mikrometer) – oder bis zu 60 Meter lang. Rund 400.000 Algenarten soll es auf der Welt geben, die meisten davon unerforscht, nicht einmal die Hälfte listet die Website www.algaebase.org auf.

Eines haben alle Algen gemein: ihre extrem hohe Nährstoffdichte. Davon profitiert auch unsere Haut, die Algen mit Feuchtigkeit versorgen, ihre Zellerneuerung und den Stoffwechsel aktivieren, die Widerstandskraft stärken und Entzündungen hemmen. Des weiteren schützen die Vitamine vor Umwelteinflüssen, bekämpfen Freie Radikale und wirken als natürlicher Anti-Aging-Komplex. Spannend: Der Aminosäuregehalt der Grünalge ist dem des menschlichen Kollagens sehr ähnlich, wodurch Fältchen wie aufgefüllt erscheinen. Nach dem Cremen.

Gesichtspflege aus Algen

„The Eye and Expression Cream“ von La Mer

Augencreme mit einem Wirkstoffkomplex aus Algen aus der Bretagne.Kombiniert mit Hyaluronsäure hilft sie, die Haut von innen heraus aufzupolstern und von außen Wasser in der Haut zu binden, um sie tiefenwirksam mit Feuchtigkeit zu versorgen. Circa 340 Euro.

„Prodige des Océans“ von Thalgo

Durch die Kombination von nativem Pflanzenzell-Extrakt und 3D-Algen-Zucker erzielt das Serum einen Lifting-Effekt, der die Gesichtskonturen strafft und neu definiert. Der Komplex enthält 63 essenzielle und zu 100 Proezent maritime Nährstoffe. Circa 195 Euro.

„Chloro Plasma“ von Perricone MD

Maske mit Phyto-Nährstoffen aus Algen- und Wasserkresse, reich an Chlorophyll, das für seine intensiv klärende Wirkung bekannt ist. Circa 88 Euro.

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