Kunstkalender: Die wichtigsten Ausstellungen im Monat April

Ob London, Paris oder Venedig, im Monat April wollen die europäischen Museen mit einzigartigen Ausstellungen wieder neue Besucher anziehen. Wir haben die wichtigsten Eröffnungen des Monats für Sie zusammengefasst

Beuys‘ Bienen – KUNST.BEWEGT.21

Bedburg-Hau, Museum Schloss Moyland, 3. April bis 11. September 2022

Bienen, Honig und Wachs sind Themen vieler Kunstwerke von Joseph Beuys. In seiner „Tierwelt“ belegte Beuys die Bienen mit vielfältigen Bedeutungen: Er sah sie als Gestalterinnen, die Wärme erzeugen und so Wachs (kristalline Wabenform) und Honig (amorphe Form) produzieren. Das gemeinschaftliche, arbeitsteilige Zusammenwirken im Bienenstaat betrachtete er als beispielhaft sowohl für den einzelnen Menschen als auch für die Gesellschaft (Soziale Plastik). Das Museum Schloss Moyland verfügt über einen großen, zum Teil sehr selten gezeigten Bestand an derartigen Arbeiten. In der Ausstellung Beuys‘ Bienen werden nun alle Werke aus der Museumssammlung zum Bienenwesen gezeigt.

into the new. Menschsein: Von Pollock bis Bourgeois

Frankfurt am Main, Städel-Museum, 6. April bis 17. Juli 2022

Die US-amerikanische Kunst der letzten achtzig Jahre ist voller Grenzüberschreitungen und Widersprüche. Sie ist so unkonventionell wie vielgestaltig: Abstrakter Expressionismus, Pop Art, Konzeptkunst, Minimal und Performance Art – in relativ kurzer Zeit entwickelten sich nach 1945 in New York und (später) an der Westküste verschiedene, teils gegensätzliche ästhetische Konzepte. Künstler:innen wählten Medium und Material frei und strategisch – je nach der Aussage, die sie treffen wollten. Im Städel-Museum werden rund 50 herausragende Druckgrafiken, Zeichnungen und Multiples etwa von Louise Bourgeois, Chuck Close, Jim Dine, Jasper Johns, Bruce Nauman, Jackson Pollock, Larry Rivers, Kiki Smith oder Kara Walker präsentiert.

Raphael

London, The National Gallery, 9. April bis 31. Juli 2022

Selten gab es eine Ausstellung, die das gesamte Schaffen des italienischen Künstlers Raffaello Sanzio da Urbino (kurz Raphael) beleuchtet. Die National Gallery in London zeigt sowohl seine berühmten Gemälde und Zeichnungen als auch Raphaels architektonisches, poetisches und gestalterisches Werk, wie Skulpturen, Wandteppiche und Drucke. Mit Leihgaben aus dem Louvre, der National Gallery of Art in Washington, dem Prado-Museum, den Uffizien und dem Vatikanischen Museum bietet sich hier eine noch nie dagewesene Gelegenheit, die ganze Bandbreite von Raphaels Können, Kreativität und Einfallsreichtum zu sehen.

David Hockney – Landschaften im Dialog. Die „Vier Jahreszeiten“

Berlin, Bode-Museum, 9. April bis 24. Juli 2022

David Hockney (*1937) gilt als einer der einflussreichsten Künstler der Gegenwart. Mit dem großformatigen Jahreszeitenzyklus „ThreeTrees near Thixendale“ der Sammlung Würth wendet sich Hockney dem stimmungsvollen jahreszeitlichen Wandel der Natur in seiner britischen Heimat zu. Im Dialog mit ausgewählten Landschaftsdarstellungen aus den Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin werden Hockneys Auseinandersetzung mit der Kunst vorangegangener Jahrhunderte sowie Parallelen zu großen Vorbildern wie Rembrandt, Constable und van Gogh nachvollziehbar.

Gaudí

Paris, Musée d’Orsay, 12. April bis 17. Juli 2022

Antoni Gaudí (1852-1926), ein genialer Architekt und Designer, prägte Spanien an der Wende zum 20. Jahrhundert und fasziniert auch heute noch. Zum ersten Mal seit fünfzig Jahren wird diesem Meister des Jugendstils eine groß angelegte Ausstellung gewidmet. Sie zeigt die spektakulären Kreationen dieses einzigartigen Künstlers und wird insbesondere Möbelstücke präsentieren, die noch nie zuvor in Frankreich ausgestellt wurden. Sie wird eine neue Sicht auf den Künstler als einzigartige und einzigartige Figur bieten, der sich in einer Zeit des sozialen, politischen und städtebaulichen Umbruchs befand.

Venedig-Biennale

Venedig, Giardini della Biennale, 23. April bis 27. November 2022

Die 59. internationale Kunstausstellung im Rahmen der Venedig-Biennale steht in diesem Jahr unter dem Motto „The Milk of Dreams“. Benannt nach einem Buch der surrealistischen Künstlerin Leonora Carrington (1917-2011), erwartet die Besucher:innen eine imaginäre Reise durch die Metamorphosen des menschlichen Körpers. Die Ausstellung umfasst 213 Künstler aus 58 Ländern, von denen 180 zum ersten Mal an dieser internationalen Veranstaltung teilnehmen. Unter den 1.433 ausgestellten Werken und Objekten sind 80 neue Projekte, die speziell für die Biennale Arte konzipiert wurden.

FLOWERS! Blumen in der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts

Dortmund, Museum Ostwall im Dortmunder U, 30. April bis 25. September 2022

Blumen begleiten uns im Alltag und sind mit persönlichen Erinnerungen verbunden. Das Museum Ostwall im Dortmunder U präsentiert künstlerische Positionen des 20. und 21. Jahrhunderts, die Blumen in den Mittelpunkt rücken. Ausgehend von der Sammlung des Museums Ostwall werden über 120 Werke von rund 50 Künstler:innen wie Max Beckmann, Renate Bertlmann, Joseph Beuys, Fischli/Weiss, Andreas Gursky, David Hockney, Hannah Höch, Robert Mapplethorpe, Gabriele Münter, Gerhard Richter, Pipilotti Rist, Martha Rosler, Suzanne Valadon und Andy Warhol gezeigt.

Bild: Kunstwerke Raffaels (2); Sailko (1), alle Wikimedia Commons

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