Kräutergarten: Rosmarin selbst ziehen und pflegen

Botanischer Bezeichnung: Salvia rosmarinus. Weitere Namen: Rosmarinus officinalis, Kranzkraut, Marienkraut, Weihrauchkraut, Merdau, Meertau, Maria Reinigung, Rosemarie, Brautkraut, Antonskraut, Hochzeitsbliemla
Familie: Lippenblütler 
Standort: sonnig
Kultur: mehrjähriger Strauch (Winterschutz notwendig)
Besonderheit: Bienenfutterpflanze

Herkunft

Die erste Erwähnung von Rosmarin findet sich auf Keilschrifttafeln aus dem Jahr 5000 v. Chr. Danach ist nicht mehr viel bekannt, außer dass die Ägypter ihn bei ihren Bestattungsritualen verwendeten. Erst bei den alten Griechen und Römern wird Rosmarin wieder erwähnt. Das Kraut gelangte dann nach China und wurde dort bereits 220 n. Chr., während der späten Han-Dynastie, eingebürgert. Ab dem 8. Jahrhundert war Rosmarin auch in Mitteleuropa verbreitet. Dies wurde Karl dem Großen zugeschrieben, der Kräuter im Allgemeinen förderte und den Anbau von Rosmarin in Klostergärten und auf Bauernhöfen anordnete.

Anzucht

Rosmarin kann gesät werden. Der gekaufte Samen bleibt zwei bis drei Jahre keimfähig. Man sät im Frühjahr ab Mitte März auf der Fensterbank, unter Glas oder Folie aus. Ab Mitte April ist eine Aussaat im Freien möglich. Bei einer Keimtemperatur von 18–22 °C dauert die Keimung ungefähr vier Wochen.

Wer schneller ernten und nicht selbst aussehen möchte, kauft Jungpflanzen und setzt diese nach dem letzten Frühjahrsfrost an eine sonnige Stelle ins Freiland. Ab Juni ist auch eine Vermehrung durch Kopfstecklinge möglich. Die bewurzeln gelingt eigentlich immer. Man muss nur Geduld haben, bis die Stecklinge zu wachsen beginnen und eine richtige Pflanze daraus wird.

Pflege

Während des Sommers kann man die Rosmarinpflanzen an einem sonnigen, geschützten Platz im Garten mit Topf versenken. Der Boden muss tief gelockert und durchlässig sein (notfalls Sand untermischen), da die Pflanzen gegen Staunässe sehr empfindsam sind. Auch das Auspflanzen ist möglich. Zwischen den Pflanzen sollte dann genügend Abstand eingeplant werden. Ab August wird etwas weniger gegossen. Austrocknen dürfen die Pflanzen dabei natürlich nicht. Anfang September werden die ausgepflanzten Rosmarin zurück in nicht zu kleine Töpfe gesetzt und bis zum Ende des Sommers am gleichen Standort wieder mit Topf eingesenkt. So können sie sich langsam an das Gefäß gewöhnen.

Haltung im Winter

Nach dem ersten leichten Nachtfrost müssen Rosmarin im Haus überwintern. Sie sollten sehr hell und möglichst kühl stehen (bei Temperatur bis maximal 10 °C). Während des Winters wird nicht gedüngt und kaum gegossen. Am besten regelmäßig ganz wenig Wasser in den Untersetzer geben und nach einer Stunde das übriggebliebene Wasser abgießen. Bei zu langen Gießpausen kann die Pflanze Blätter verlieren. Nach dem Winter braucht der Rosmarin einen neuen, etwas größeren Topf.

Foto: Vincent Foret/Unsplash.com