„Ich mag Möbel zum Wohlfühlen“: Stilreise mit Designerin Monica Förster

Monica Förster wurde 1966 in Schweden geboren und gehört zu den international anerkanntesten Möbel-Designerinnen Skandinaviens. Nach ihrer Ausbildung an der Beckmans School of Design und der Konstfack Universität für Arts, Crafts and Design eröffnete Förster 1999 ein eigenes Designstudio im Stockholmer Stadtteil Södermalm. Zu ihren Kunden gehören Firmen wie Alessi, Poltona Frau, Wittmann, Swedese und Offecct.

Die Arbeiten der Schwedin werden gern als eine Symbiose von schlichten Formen und endloser Neugierde für neue Materialien beschrieben. So entwarf Förster den ersten ergonomischen Bürostuhl, der explizit auf den weiblichen Körperbau zugeschnitten wurde. 2004 und 2005 wurden ihrer Designs vom Time Magazine ausgezeichnet.

Aktuell ist Monica Förster als Creative Director für den bosnischen Möbelfabrikant Zanat tätig. Das Unternehmen möchte mit Handwerkskunst und einer besonders nachhaltigen Produktionsweise helfen, die sozioökonomische Probleme Bosniens zu überwinden.

Beschreiben Sie Ihren Lebensstil in einem Satz.

Frei, fokussiert und nah an der Natur.

Was ist typisch schwedisch an Ihnen?

Meine Mutter ist Schwedin, mein Vater kommt aus Deutschland, daher fühle ich mich nicht besonders schwedisch. Ich bin in Lappland aufgewachsen. Deshalb bin ich vielleicht eher eine ruhige Person, die oft in Gedanken versunken ist und ihren eigenen Weg geht.

Ihr Lieblingsort am Meer / an einem See / an einem Fluss?

Dorotea – der Ort an dem ich groß geworden bin. Die kleine Gemeinde liegt auf halbem Weg zwischen der Ostsee und dem Skandinavischem Gebirge. Seltsam, wild und wundervoll.

Welche Stadt inspiriert Sie besonders?

Ich finde in jeder Stadt etwas, das mich begeistert. Da fällt es schwer, nur eine zu nennen.

Ihr schönste Landpartie?

An einem verschneiten Wintertag bin ich mal mit einem Snowmobil einen Berg heruntergerast, direkt durch eine tiefhängende Wolkendecke hindurch. Auf dem Gipfel war herrlicher Sonnenschein, im Tal dagegen alles dunkel und grau.

Wo haben Sie zuletzt fantastisch gegessen?

Bei mir zuhause. Mein Mann ist ein toller Koch und zaubert stets großartige vegetarische Gerichte.

Welches Museum / welche Ausstellung ist ein Muss?

Man kann in vielen Ausstellungen etwas lernen. Es geht mehr um die persönliche Erfahrung. Ich war in einer Ausstellung des amerikanischen Land-Art-Künstlers James Turrell, die mich sehr zum Nachdenken gebracht hat. Turrell lebt in einem Krater in Arizona und studiert dort die verschiedene Arten von Licht und wie man sie als Mensch erfahren kann.

Welches Buch nehmen Sie mit auf eine Parkbank?

Gern würde ich sagen, ein einfach verständliches Buch. Leider suche ich mir meistens ziemlich schwierigen Stoff aus, werde schnell davon müde und lege das Buch schließlich unbeendet beiseite.

Neuestes Projekt: Stuhl „Sana“ für Zanat

Wo ist zuhause Ihr Lieblingsort?

Auf dem Sofa, an einem Fenster oder in der Küche.

Welches Möbelstück oder Deko-Objekt hat für Sie den größten Wert?

Ich mag Einrichtungen, die eine gewisse Persönlichkeit haben und zugleich warm und einladend sind. Sie müssen für Menschen gemacht sein, die darin arbeiten, spielen, essen, lachen … und das Leben genießen.

Nagelneu oder Secondhand?

Nagelneu. Bei Möbeln geht auch mal secondhand, wenn sie gut aufgearbeitet sind.

Welches Talent hätten Sie gern?

Ich wäre gerne theoretischer Physiker geworden.

Mit welcher (berühmten) Persönlichkeit (lebend oder tot) würden Sie gern einen Sonntagsausflug machen?

Albert Einstein oder Stephen Hawking. Ich habe versucht ihre Bücher zu lesen, bin aber nicht wirklich schlau daraus geworden. Vielleicht könnten die beiden mir ein paar Dinge erklären.

Ich unterstütze …

meinen Sohn.

Wo treffen wir Sie in fünf Jahren?

An einem ruhigen Platz mit Freunden.

www.monicaforster.se

Fotos: Camilla Lindqvist; Zanat